Grünes Licht für gemeinsames Projekt mit der Westfälischen Wilhelms-Universität
In einem deutschlandweit einmaligen Projekt soll Münster einen gemeinsamen Campus für die Westfälische Schule für Musik, die Musikhochschule der Westfälischen Wilhelms-Universität und das städtische Sinfonieorchester erhalten. Das hat der Rat der Stadt (am Mittwoch, 9. Oktober) beschlossen. Das Vorhaben wollen die Stadt und die Westfälische Wilhelms-Universität als Projektpartner gemeinsam realisieren. Der Campus wird zugleich zur Adresse für die freie Szene, ihre Belange werden bei der Entwicklung des Konzeptes berücksichtigt.
„Der Ratsbeschluss gibt Grünes Licht für ein Jahrhundert-Projekt. Genau 100 Jahre nach Gründung des Sinfonieorchesters, der Musikschule und der Musikhochschule verschafft und sichert er der Musik in Münster für die Zukunft den gebührenden Stellenwert“, so Oberbürgermeister Markus Lewe.
Ein Gutachten sieht drei Gebäude mit insgesamt 17 500 qm Nutzfläche vor. Davon entfallen rund 7000 qm auf das gemeinsam genutzte Hauptgebäude mit Konzertsaal (1200 Plätze), der auch als Konferenzsaal (1500 Plätze) genutzt werden kann, mit Kammermusiksaal, Pop-Bühne, Werkstattbühne und Räumen für Proben und zum Üben. Die Musikhochschule benötigt ein Gebäude mit 6800 qm Fläche, für die Westfälische Schule für Musik sind 2800 qm und weitere 900 qm für das Sinfonieorchester vorgesehen.
Der Bedarf ist unumstritten. Das Sinfonieorchester leidet unter der Akustik im Großen Haus und hat nicht einmal ausreichend Platz zum Proben, die Musikschule und die Musikhochschule platzen aus allen Nähten, die freie Musikszene benötigt Raum für Konzerte und Produktionen. Die neue gemeinsame Adresse wird für eine engere Zusammenarbeit stehen und neue Kooperationsformen zwischen allen Musikakteuren ermöglichen.
Im weiteren Verfahren sind nun unter anderem die Fragen nach den Kosten, dem Betriebskonzept und nach Zuschüssen zu klären. Ein denkbarer Standort ist das 16 600 qm große Gelände der ehemaligen Pharmazie der Universität an der Hittorfstraße / Ecke Einsteinstraße. Dieses soll nun vertieft untersucht werden, beispielsweise unter städtebaulichen Gesichtspunkten.