»Münster stellt sich dem Wettbewerb«
Ein neuer Klavierwettbewerb auf Spitzenniveau soll den Talenten der Musikhochschule Münster noch mehr Türen öffnen: „Piano“. Erstmals im kommenden Juli und danach alle zwei Jahre können sich die besten Klavierstudierenden bewerben.
Die Musikhochschule Münster ist eine Klavierhochschule . . . – Prodekan Prof. Michael Keller widerspricht sofort energisch, lobt die Streicher, die Bläser, den Gesang und alle anderen gleichermaßen. Räumt aber doch ein, dass 119 Studierende in sechs münsterischen Klavierklassen natürlich Gewicht haben. Und dass das Renommee seiner Hochschule mit Preisträgern internationaler Wettbewerbe nicht unwesentlich zusammenhängt: ARD-Wettbewerb, Prager Frühling, Deutscher Pianistenpreis, Horowitz-Klavierwettbewerb – es ist erstaunlich, was in den vergangenen Jahren alles nach Münster gegangen ist.
Die logische Konsequenz: Münster braucht einen eigenen Klavierwettbewerb. Einen mit Strahlkraft, der das Zeug hat, hochbegabte Nachwuchstalente nach Münster zu holen und die Musikhochschule nach vorn zu bringen. Seit Jahren ist davon die Rede, jetzt wird er Wirklichkeit: Der „Piano Klavierwettbewerb“ findet vom 9. bis 11. Juli in der Musikhochschule am Ludgeriplatz und im Großen Hörsaal H 1 statt.
Ein Konzertflügel gab den Anstoß
Die finanzielle Ausstattung ist der Kulturstiftung der Sparda-Bank zu verdanken. Aus dem Nachlass eines verstorbenen Vorstandsmitglieds erbte die Musikhochschule vor einiger Zeit einen Steinway Modell D, der für das Abschlusskonzert in den H 1 gebracht wird. Dieses prachtvolle 2,70-Meter-Instrument war Anlass für den Wettbewerb, der vom Hauptsponsor mit 10 000 Euro Preisgeld ausgestattet wird. Das kann sich auch international sehen lassen; damit ist der Wettbewerb nicht nur ein Pluspunkt für den Lebenslauf, sondern zugleich ein handfestes Stipendium.
Corona erschwert den Start: Die Premiere muss hochschulintern bestritten werden. Es treten jeweils drei Teilnehmer aus den Klavierklassen von Michael Keller, Manja Lippert, Peter von Wienhardt, Arnulf von Armin, Clemens Rave und Heribert Koch an. Sechs von ihnen qualifizieren sich für die zweite Runde, drei werden fürs Preisträgerkonzert ausgewählt. In allen Fällen ist Publikum (in geringer Zahl) zugelassen.
Der Wettbewerb soll alle zwei Jahre ausgetragen werden. Das große Ziel ist ein internationaler Wettbewerb auf dem Musikcampus – spätestens 2027.