Druck beim Musik-Campus
Bei den Plänen für den gemeinsamen Musik-Campus von der Stadt und der Universität Münster macht die Rathauskoalition jetzt Druck.
Im Kulturausschuss ging es am Donnerstag (29.08.) um den städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände an der Hittorfstraße. In einem gemeinsamen Änderungsantrag forderte die Koalition von Grünen, SPD und Volt zusammen mit der FDP klare Finanzierungszusagen des Landes für das Musik-Campus-Projekt mit der Musikhochschule des Landes, der städtischen Musikschule und dem gemeinsamen Kulturbau mit Konzertsaal. Die Fraktionen fordern:
Der Musik-Campus braucht verbindliche Zusagen statt Lippenbekenntnisse.
Vor allem verlangen sie vom Land NRW klare Zusagen für einen zeitnahen Neubau der Musikhochschule sowie die 20 Millionen Euro Beteiligung am Kulturbau. In dem Änderungsantrag heißt es:
Sollte diese Zusage bis zum Ende des Jahres 2024 nicht verbindlich vorliegen, verfolgt der Rat das Konzept des Musik-Campus nicht weiter.
Stattdessen soll dann vorrangig der städtische Bedarf umgesetzt werden. Dann würde die Stadt zunächst nur die städtische Musikschule bauen. Dafür stehen für die nächsten Jahre schon 70 Millionen Euro im Haushalt. Nach dem Kulturausschuss entscheidet der Rat am 11. September endgültig über den Änderungsantrag zum Musik-Campus.
Universität zum Änderungsantrag
Die Universität Münster reagiert verschnupft auf die Überlegungen der Rathauskoalition, eventuell aus dem gemeinsamen Musik-Campus-Projekt auszusteigen. Die Universität Münster kritisiert die Deadline bis Ende des Jahres:
Es tut dem Projekt nicht gut, wenn von einer Seite so viel Druck aufgebaut wird.
Außerdem sollte kommunales Verhalten nicht von der einen Entscheidung der Landesregierung abhängig gemacht werden. Das Vorgehen könne auch das Ansehen der Universität als verlässlichen Partner der Landesregierung gefährden. Und nicht zuletzt bestehe auch die Gefahr, private Förderer endgültig zu verprellen, sagt Universitätssprecher Norbert Robers auf Anfrage von ANTENNE MÜNSTER.
Zu den Hintergründen
Bisher war immer im Gespräch, dass die Universität Münster 20 Millionen Euro für den Kulturbau beisteuern sollte. Die 85 Millionen Euro für den Kulturbau sollen aber ohne städtisches Geld vollständig aus Drittmitteln und Spenden finanziert werden. Zunächst soll es nun einen städtebaulichen Wettbewerb für die Gestaltung des Gesamtgeländes an der Hittorfstraße geben.