Spendensumme auf zwölf Millionen Euro erhöht (WN+)
Der Tagesordnungspunkt 5.8 hatte den Titel Musik-Campus Auslobung eines städtebaulich-freiräumlichen Wettbewerbs“. In der Sitzung des Planungsausschusses am Donnerstagabend wurde er aber nicht aufgerufen. Damit ist klar, dass es auch in der Ratssitzung am 19. Juni (Mittwoch, 14.15 Uhr) keine Entscheidung geben wird.
Wie zu hören ist, haben die Rathauskoalition und die FDP einen Fragenkatalog zum aktuellen Sachstand geschickt, auf den Oberbürgermeister Markus Lewe inzwischen auch reagiert hat. Dabei schickt Lewe seinen Antworten einen Appell voraus, weil das Projekt auf „die Mitwirkung Dritter“ angewiesen sei. Lewe: „Gerade jetzt müssen wir gemeinsam mit der Universität an der Planung festhalten, um kurzfristig, mittelfristig und auch langfristig die Realisierung des Gesamtprojektes Musik-Campus nicht zu gefährden.“ Zur Erinnerung: Stadt und Uni wollen zwischen Einsteinstraße und Schlossgräfte bis 2030 ein Gebäudeensemble errichten, das Musikschule, Musikhochschule, Proberäume des Sinfonieorchesters und einen Konzertsaal umfasst.
Was die Spendenbereitschaft für die rund 85 Millionen Euro teure Konzerthalle betrifft, so kann Lewe einen Erfolg vermelden. „Insgesamt wurden mittlerweile private Mittel in Höhe von zwölf Millionen Euro in Aussicht gestellt.“ Bislang war von neun Millionen Euro die Rede.
Damit bleiben noch rund 33 Millionen Euro in der Finanzierung offen. 20 Millionen Euro Eigenmittel will die Uni mitbringen, 20 Millionen Euro hat der Bund zugesagt. Die 20 Millionen des Bundes sind aber an die Bedingung geknüpft, dass bis 2027 eine Entwurfsplanung („Leistungsphase 3“) vorliegt.
Da dieser Zeitplan vermutlich nicht einzuhalten ist, verhandelt die Stadt laut Lewe mit dem Bund über eine Ausnahme. Dieser habe „positiv anerkannt“, dass ein Neubau besonders aufwendig in der Vorbereitung sei. Zugleich sei der Stadt in einem konstruktiv unterstützenden Gespräch“ deutlich gemacht worden: Wenn es keinen Planungsfortschritt im Projekt gibt, ist die Förderung aus Mitteln des Bundes gefährdet.“
Weiter geht Lewe in seinem Brief auf das neue Verfahren des Landes bei der Genehmigung von Hochschulbauten ein. Es wird aktuell intensiv diskutiert hinsichtlich der Frage, ob sich dadurch Prioritäten verschieben könnten. Zum Hintergrund: Für die Finanzierung der neuen Musikhochschule ist das Land zuständig. Das Wissenschaftsministerium, so Lewe, habe die Bedarfsanmeldungen für den Neubau der Musikhochschule“ nach den Angaben der Universität Münster „grundsätzlich anerkannt“.
Stadt und Uni gehen davon aus, dass sich daran nichts geändert hat, „auch wenn bis dato noch keine verbindliche Zusage des Landes zur Musikhochschule vorliegt.“